Brainstorming: 10 Dos & Dont’s

Foto mit vielen bunten Glühbirnen zum Thema Brainstorming
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Dos & Dont’s für Ideation

Selbst wer von sich behauptet, nicht so kreativ zu sein, kann den Ideenfluss mit der passenden Herangehensweise anregen. Kreativität ist eine Art zu denken: problemlösend, assoziativ, divergent. Das kann man üben. Eine ganze Reihe Methoden und Tools sind bei der Ideation super hilfreich, wenn man einige Prinzipien beachtet. Die wichtigsten Do’s und Dont’s für Brainstorming, Brainwriting und Mindmapping und wie sie Innovation und Kreativität fördern können, haben wir für euch zusammengestellt.

Brainstorming

Die bekannteste und einfachste Methode zur Ideation ist das Brainstorming: Man setzt sich zusammen und entwickelt gemeinsam neue Ideen, die man sofort mit den anderen Teilnehmer*innen teilt. Bei diesem spontanen Austausch können die Ideen nur so sprudeln und die ganze Gruppe kann zur Höchstform auflaufen, indem man sich immer wieder gegenseitig den Ball zuspielt und den Gedankenfluss konstant aufrecht erhält. Da es beim Brainstorming meist kaum Redepausen gibt, kann das wilde Durcheinander allerdings auch etwas aufgeregt werden und introvertiertere Teilnehmer*innen kommen oft nicht zu Wort. Wer diesen Aspekt des Brainstorming als Nachteil empfindet, sollte über Brainwriting als Alternative nachdenken.

Brainwriting

Hier werden die Ideen nicht ausgesprochen wie beim Brainstorming, sondern aufgeschrieben. Bewährt haben sich hierfür Moderationskärtchen oder Haftnotizen, auf denen jeweils eine Idee notiert wird. Zwei bis drei Zeilen sind eine gute Länge. Im Anschluss legt man die Notizen zueinander auf einen Tisch. Sobald der eigene Gedankenfluss stockt, liest man sich die Ideen der anderen durch bis die nächste Idee kommt. Bei dieser Methode können sich auch stillere Teilnehmer*innen einbringen, deren Beiträge besonders wertvoll sein können, eben weil sie selten gehört werden. Außerdem kann man so selbst steuern, ob man gerade den eigenen Gedanken freien Lauf oder sich durch die Ideen der anderen inspirieren lässt.

Mindmapping

Wenn man für das Brainstorming keine Gruppe parat hat, deren Ideen sich gegenseitig befruchten könnten, kann man sich einige der förderlichen Effekte auch allein zunutze machen, in dem man z. B. eine Mindmap macht. Dabei schreibt man zunächst alle Ideen als Äste der Mindmap auf, und dann alle weiteren Ideen, die einem zu bestehenden Ideen kommen als abzweigende Äste dazu. So entsteht ein Geäst von Ideen, die aufeinander aufbauen. Wenn man nicht weiter weiß, lässt man seinen Blick über das bereits Gesammelte schweifen und sich davon inspirieren. Diesen Effekt kann man freilich auch für das Brainstorming in der Gruppe nutzen, z. B. indem ein*e Protokollant*in alle Ideen in einer Mindmap visualisiert und diese für alle sichtbar an die Wand projiziert wird. Diese Art, mit Mindmaps zu visualisieren fördert das divergente Denken, also das Vermehren von Ideen, mit vielen Varianten.

Dont's

Es ist essenziell, dass in der Phase der Ideenfindung keine Kritik an den Ideen oder den Teilnehmer*innen geäußert wird, denn das versetzt sie in einen defensiven Zustand und dort ist man in der Regel nicht kreativ. Klar, irgendwann müssen die neuen Ideen auch bewertet werden, aber alles zu seiner Zeit. Während die Ideen sprudeln sollen, bloß kein „Aber“, sondern das aus dem Impro-Theater bekannte „Ja! Und …“.
Um die Kreativität zu fördern, sollte man sich in den Kreativphasen keinesfalls auf realistische Ideen beschränken. Wilde, verrückte Ideen sollen ausgesprochen werden, auch wenn sie selbst nicht umgesetzt werden können. Sie erweitern den Suchraum: Oft bringen sie einen auf andere Ideen, auf die man sonst nicht gekommen wäre.
Anstatt eine Idee detailliert auszuarbeiten und zu beschreiben geht es in der Phase der Ideenfindung erstmal darum, viele Ideen anzureißen. Bringt den Kern der Idee rüber und weiter geht’s.
Wenn man den Gedanken allzu freien Lauf lässt, kann es passieren, dass man vom Thema abkommt. Wenn man das bemerkt, sollte man ohne Schuldgefühl wieder zur eigentlichen Frage zurückkehren.
Richtig gelesen, das ist ein Don’t. Bei der Ideenfindung geht Quantität ausnahmsweise mal über Qualität. Ist eine Idee erstmal geboren, immer her damit! Verbessern kann man sie später noch. Zu langes Nachdenken bringt einen in den falschen Modus. Je mehr Ideen gesammelt werden, desto höher ist die Chance, dass eine gute dabei ist.

Dos

Brainstorming ist ein Gruppenprozess. Es geht nicht darum, wer welche Idee hatte. Die Ideen befruchten sich gegenseitig. Manchmal besteht die beste Idee nur aus einer kleinen Abänderung einer anderen.
Am kreativsten ist man, wenn man es schafft im Flow zu bleiben. Dafür ist es wichtig, sowohl Stress (Überforderung) als auch Langeweile (Unterforderung) aus dem Weg zu gehen.
Eine kreative Lösung besteht meist nicht darin, etwas grundlegend Neues zu erfinden, sondern Bekanntes auf eine andere Art zusammen zu setzen. Die Kunst ist es, von den vielen theoretischen Möglichkeiten eine Kombination zu finden, die besonders gut auf das Problem passt. Bei der Kreativität ist Abgucken und Weiterdenken von bestehenden Ideen also ausdrücklich erwünscht.
Wenn man die Zwischenprodukte beim Brainstorming visualisiert, entlastet man das Arbeitsgedächtnis und ermöglicht es, Struktur und Übersicht zu sehen. Außerdem fördert man damit ganzheitliches Denken und die Kreativität im allgemeinen. In Skizzen, Symbolen und Diagrammen lassen sich manche Ideen besser auf den Punkt bringen als mit reinem Text.
Hat man nun in der Kreativphase viele Ideen gesammelt, geht es im nächsten Schritt darum, diese zu strukturieren und zu bewerten, um systematisch die besten davon weiterverfolgen zu können. Wer in Infinity Maps bereits die Ideenfindung abgebildet hat, kann die Ideen ganz leicht und ohne zusätzlichen Aufwand in der Map ordnen und weiter ausarbeiten.

Das volle Potenzial entfalten

Wenn ihr die Tipps beachtet und einige gängige Fehler vermeidet, holt ihr aus den drei Methoden Brainstorming, Brainwriting und Mindmapping alles heraus und könnt euer volles Potenzial entfalten, um gemeinsam Ideen zu entwickeln oder allein kreativ zu werden.

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